Ein halbes Jahrhundert Interdisziplinarität und Innovation

Fotos: Peter Kolb

Im Juli 1970 beschloss der Bayerische Landtag, in Bayreuth eine neue Universität aufzubauen. Die erste Vorlesung an der Uni Bayreuth (UBT) fand schon im Herbst vor 50 Jahren statt. Die UBT ist seitdem ein wichtiger Teil der Wissenschaftslandschaft Bayerns geworden und maßgeblich prägend für Wirtschaft und Gesellschaft in Oberfranken. Heute gehört sie zu den dynamischsten kleineren Universitäten in Deutschland und zieht nicht nur hochqualifizierte Forschende aus der ganzen Welt an, sondern auch Studierende, die in ihrer Vielfalt die Stadt und die Region bereichern. Schon vor 50 Jahren startete die UBT als Motor für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in Oberfranken, heute auch national und international.

Seit 50 Jahren gilt „Interdisziplinarität“ als eines der hervorstechendsten Merkmale der UBT. Hier forschen Geistes- und Sozialwissenschaftler mit Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieuren gemeinsam an den großen Themen der Zeit. Jüngstes Beispiel ist RAIS² – das Research Center for AI in Science & Society als zentrale Plattform zur Vermittlung von KI-Expertise an der UBT.

Seit 50 Jahren ist die UBT besonders stark in den Umweltwissenschaften, bei Neuen Materialien und in der Polymerchemie. Immer wieder sorgen Bayreuther Erkenntnisse auf dem Feld von Mikroplastik, Biomaterialien oder in der Energie- und Batterietechnik für Aufsehen. Die Fakultät für Lebenswissenschaften in Kulmbach hat die UBT auf der Forschungslandkarte in Deutschland auch auf den Feldern Ernährung, Lebensmittel und Gesundheit verankert.

Seit 50 Jahren gibt es hier einen immer noch deutschlandweit einmaligen Schwerpunkt im Bereich der Afrikastudien, die von Forschenden unterschiedlichster Fachbereiche getragen werden und in ihrer Breite einzigartig sind. Bayreuth Graduate School for African Studies, Iwalewahaus und allem voran der Exzellenzcluster Africa Multiple sind die Aushängeschilder dieser Forschung.

Seit 50 Jahren werden innovative, interdisziplinäre Studiengänge angeboten. Die bekanntesten Beispiele jüngerer Vergangenheit sind „Data, Science and AI“, Sportökonomie, Geoökologie sowie  Philosophy & Economics. „Ökonom Bayreuther Prägung“ ist seit Jahrzehnten ein Aushängeschild, die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sind in Rankings stets auf Spitzenplätzen. Daraus resultieren auch zunehmend mehr Start-ups: Die UBT versteht sich als „GründerUni“, an der Studierende und Forschende motiviert und unterstützt werden, unternehmerisch – in einem Unternehmen oder als Selbständige – initiativ und aktiv zu werden, und so die Fragen von heute und morgen zu lösen. Einrichtungen wie das ehemalige Technologietransferzentrum, die Campus-Akademie und das Institut für Entrepreneurship & Innovation stärkten und stärken nachhaltig die Region. Diese Initiativen haben schon früh den Transfergedanken – Wissen und Wirtschaft zusammenbringen – aufgegriffen. Im aktuellen Gründungsradar stehen wir damit an der Spitze der Universitäten unserer Größe!

Seit 50 Jahren blickt man an der UBT über den Tellerrand und stellt sich international auf: Was mit den Afrikastudien begann, ist heute ein globales Netz von über 350 internationalen Partneruniversitäten und Auslandsbüros in Shanghai, Melbourne und Bordeaux.

„Wir feiern mit Stolz unser erstes halbes Jahrhundert voller Erfolge und freuen uns auf die Zukunft, in der die Universität Bayreuth weiterhin Wissen, Innovation und Gemeinschaft fördern wird“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible.

Link: www.uni-bayreuth.de/50jahre

Die UBT heute: Zum Wintersemester 2024/25 waren knapp 12.000 Studierende an der UBT eingeschrieben, 2.667 davon im 1. Fachsemester. Zuletzt (im Jahr 2023) haben 2.177 Personen ihr Bachelor-, Master-, Lehramts- oder Jurastudium erfolgreich abgeschlossen. 1.359 Personen arbeiteten 2024 hier an ihrer Doktorarbeit, 209 schlossen ihre Promotion erfolgreich ab. 2.661 hauptberuflich Beschäftigte – darunter 1.634 wissenschaftliche Beschäftigte und wiederum darunter 281 Professorinnen und Professoren – trugen wesentlich zum Erfolg der Uni Bayreuth bei. (Stand Feb 2025)