Die Geothermie Allianz Bayern besteht aus TU München, Ludwig-Maximilians-Universität München, der Hochschule München, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg und der UBT. Gemeinsam wird unter anderem an innovativen und nachhaltigen Lösungen für die Herausforderungen im Bereich Enhanced Geothermal Systems (EGS) gearbeitet. EGS ist eine Technologie zur Nutzung geothermischer Energie, bei der das natürliche Potenzial unterirdischer Wärmereservoirs erweitert wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen geothermischen Systemen, die auf natürlichen heißen Wasser- oder Dampfquellen basieren, nutzt EGS heißes, trockenes Gestein, das keine oder nur unzureichende Wasservorkommen hat.
Die Gesamtfördersumme beträgt 8,46 Mio € davon gehen 500.000 Euro an die Universität Bayreuth. Am ZET der UBT liegt der Fokus der Arbeiten in den Bereichen Anlagentechnik und Systemoptimierung. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Integration von großskaligen Wärmepumpen in geothermische Systeme. Dadurch können sowohl kostenintensive Bohrungen vermieden werden, als auch erneuerbare Spitzenlastdeckung realisiert sowie mitteltiefe Potentiale (Wärmequelle unter 60°C) genutzt werden.
Forschende am ZET berichteten kürzlich in einer Fachpublikation über das große Potenzial, das die Integration von Großwärmepumpen in geothermische Energiesysteme und Fernwärmenetze hätte, um die thermische Kapazität erneuerbarer Systeme effizient und kostengünstig zu erweitern. Für das betrachtete Basisszenario lagen die Wärmegestehungskosten in der Studie bei 68 €/MWh, womit eine hohe Wirtschaftlichkeit von Großwärmepumpen in geothermischen Anwendungen nachgewiesen wurde.
Ein weiterer wichtiger Baustein der Allianz-Forschung am ZET ist die Ökobilanzierung von geothermischen Systemen. Dabei wird mittels detaillierten Ökobilanzierungen die Frage beantwortet, wie nachhaltig die Wärmebereitstellung durch Geothermie ist.
Ab 2025 gliedert sich die Forschungsarbeit in der Allianz in diese Teilprojekte: geologische Erkundung, skalenübergreifende Reservoirmodellierung, seismische Risikominimierung, Systemoptimierung und flexible Anlagentechnik. Wie in den vorangegangen Förderphasen besteht dabei ein enger Austausch von Eingangsdaten und realen Betriebsdaten sowie Forschungsergebnissen mit den Anlagenbetreibern - also mit der Praxis. (Website des Verbunds: https://geothermie-allianz.de/)